Ruhrrider-Community wird "real"
Ganze zwei Jahre fand kein Rund um Köln statt. Im vergangenen Jahr hatte der Veranstalter eine Art "virtuelles Rund um Köln" durchgeführt. Dabei hatte jeder Teilnehmer die Gelegenheit seine eigene Strecke zu fahren, sie musste nur entweder 70 km oder 120 km lang. Dabei konnten fünf (-5-) Bergwertungen gefahren werden, welche der eigentliche Wettbewerb waren. Die getrackte Strecke wurde hochgeladen und man erhielt eine digitale Urkunde.
Seit dem vergangenen Winter bin ich zu einem Team der Ruhrriders gestoßen , das mit großer Begeisterung an der Zwift Racing League teilnahm. Davon ließ ich mich gerne anstecken und war tatsächlich ebenfalls begeistert (siehe Blogbeitrag). Die Rennen in einem Team geben der Trainingsplattform Zwift eine völlig neue Dimension.
Zwei "Mannschaftskameraden" meldeten sich ebenfalls bei Rund um Köln an, so dass wir mit drei Ruhrrider die Fahne der Community hoch hielten. Die beiden Ruhrrider kannte ich noch nicht persönlich, allerdings war mit Ihnen seit der "Zugehörigkeit" zu den Ruhrridern über soziale Medien mit ihnen verbunden. Auf telefonkonferenzähnlichen Kommunikationswegen haben wir bereits "telefonisch persönlichen" Kontakt gehabt. Trotzdem war ich gespannt wie ein Flitzebogen, meine Mitstreiter des vergangenen Winters ILR (= in real life) kennenzulernen...
Vor dem Start mussten wir Ruhrrider zunächst zu einander finden. Von einem der Mitstreiter so schön
formuliert, den Avataren 🚲 der Trainingsplattform persönlich gegenüber zu stehen, war toll. Bislang kannten wir uns nur über die "Telefonkonferenz" ☎️ von
Discord und über Verbindungen in sozialen Medien. Somit hat die Trainingsplattform "Zwift" für mich ein neues Kapitel aufgemacht.
Nach dem Kennenlernen und den ersten gemeinsamen Fotos 📸 ging es schon in den Startblock "Rot" 🔴. Dies entspricht Startblock A. Das war schon einmal klasse.
Nach dem Start war sofort Attacke 💨angesagt. Trotz der engen Straßen mit ihren mittigen Verkehrsinseln eröffneten die vorderen Gruppen das Rennen sofort nach dem Start. Abgesehen von den
Semi-Profis im Block fuhren wir bis in die zweite Gruppe vor. Dort war das Tempo so hoch, dass ich bezweifelte dies in Altenberg mithalten zu können.
Mit einem Stundenmittel von sage und schreibe 40,5 km/h kamen wir an die erste ernsthafte Steigung 🏔️. Schildgen zuvor war nur zum Warmwerden.
Auf der Anfahrt nach Neschen trennte sich die Spreu vom Weizen 🌾, wobei ich klar zum Spreu zählte. Die erste Kehre noch gut mitgehalten, in der zweiten habe ich bereits 50 m Rückstand zu einem Ruhrrider, ein weiterer hinter mir. Bis Hüttchen sind es zwar nur knappe 3 km, diese sind aber rennentscheidend, ich wurde nach hinten durchgereicht. Ich habe gefühlt ein Sauerstoffproblem 🫁, die Kraft für den Berg hätte ich. Hier habe im Vergleich zu einem Ruhrrider 3 Minuten verloren, genau diese drei Minuten habe ich mit ins Ziel genommen.
Nach Neschen und Bechen gab es einen längeren Moment der Erholung. Zwei Abfahrten folgte der Anstieg in Sand, dieser Anstieg sah und
sieht aus wie eine Mauer 🧱. Die Atmosphäre war Weltklasse. Die Strecke war voll mit Zuschauern, es wurde gebrüllt, angefeuert 📣 und Party 🎶 gemacht. Diese Motivation gab Kraft 🔥🚀. Hoch und ab
nach Bensberg zu der berüchtigten Passage des Kopfsteinpflasters 🪨 am Schloss 🏰.
Auch hier brüllten die Zuschauer mich nach oben. Geschafft.
Vor mir fuhr eine kleinere Gruppe, ein längerer Sprint 💨 war notwendig, um aufzuschließen. Mit der Gruppe ging es nach "Hause". Bis zur Schmitze
Bud wuchs die Gruppe beträchtlich an. In einem Mob von 100 Fahrern zum Zielstrich. Einige fuhren sehr rücksichtslos, er war ein Glück und vom Zufall abhängig, dass es zu keinem Massensturz
kam. Insbesondere die weiblichen Fahrerinnen, die sich von einem Partner ziehen ließen, kannten keine Gnade. Stumpf blieben die Damen hinter ihrem Motor, egal, ob Platz war oder nicht. Ich werde
nie verstehen, warum ein Sturz ohne Not riskiert wird. Dabei ging es für jeden nur um die "Goldene Zitrone" 🍋 (Zitat O.P.), also um Nichts!!!
Hinauf und hinunter von der finalen Severinsbrücke, kurz positioniert und Sprint in eine Gasse angesetzt. Mit fast 50 Sachen ins Ziel. Herrlich.
Insgesamt ein unruhiges Rennen mit einem hohen Tempo, ich habe für mich das zweitbeste Ergebnis trotz meiner 55 Jahre erzielt. 🏆. Alle Ruhrrider kamen unverletzt und zufrieden ins Ziel, so muß es sein.
Mit dem Link zu dem Youtube-Video könnt ihr Euch einen sehr guten Eindruck von dem Rennen machen. Es zeigt das Rennen in der zweiten oder dritten Gruppe des Startblocks A aus der Perspektive eines Radrennfahrers.
In dem Video ist von Minute 4 bis 9 und von Minute 14 bis zur Minute 29 richtige gute Ruhrrider-Action zu sehen. Natürlich spiele ich auch eine Rolle, ich fahre das rote Canyon Aeroad. Viel Spaß damit, es lohnt sich.
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